Cover der Fachzeitschrift Supervision 1.2025 zum Thema Grenzen - Erkennen, Aushandeln, Setzen

Ausgabe 1.2025 der Fachzeitschrift Supervision, herausgegeben von Dr. Ronny Jahn und Andreas Nolten

supervision 1.2025: Grenzen – Erkennen. Aushandeln. Setzen.

Beiträge im Überblick

Die Ausgabe 1.2025 der Zeitschrift supervision – Mensch. Arbeit. Organisation beleuchtet die vielfältigen Dimensionen und Facetten von Grenzen in der Arbeitswelt. Angesichts zunehmender Entgrenzungserscheinungen und dem gleichzeitigen Wunsch nach klaren Strukturen kommt dem Thema in Organisationen eine besondere Bedeutung zu. Die Frage nach dem angemessenen Umgang mit Grenzen wird sowohl auf der individuellen Ebene als auch im Kontext von Teams und Organisationen beleuchtet. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die einzelnen Beiträge näher vor und geben Einblick in die Perspektiven der Autorinnen und Autoren.

Herausgegeben von: Ronny Jahn & Andreas Nolten

Inhaltsverzeichnis und Beitragsübersicht

Zusammenfassung:

Ohne Grenzen und die Auseinandersetzung mit Grenzen im engeren und weiteren Sinn ist die menschliche Existenz, ihre Formen der Organisation sowie ihre Reflexion unmöglich. Der Text begründet diese These in unterschiedlichen Dimensionen: historisch, (geo-)politisch, organisationslogisch, etymologisch und gruppendynamisch. Mit Blick auf Beratung wird deutlich, dass Reflexionsräume und das Schaffen von Reflexionsräumen stets eine Untersuchung von Grenzen – Grenzen des Gegebenen wie Grenzen des Möglichen – sind.

„Im Management von Organisationen ist das offen Diktatorische aus den Führungsstilen weitgehend verschwunden, es dominiert ein Stil des Koordinativen.“

Zum Autor:

Ewald E. Krainz, Dr., Psychologe, Univ. Prof. für Gruppendynamik und Organisationsentwicklung an der Universität Klagenfurt, ist Lehrtrainer und Lehrberater der ÖGGO (Österreichische Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsberatung).

📄 8 Seiten | ⏱ ca. 16 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Der Beitrag beleuchtet das Entgrenzungsphänomen aus verschiedenen Perspektiven. Zunächst werden Ursprünge und die Entwicklung des Begriffs Entgrenzung in der Arbeitswelt skizziert. Im Weiteren wird Entgrenzung vor dem Hintergrund des Normalarbeitsverhältnisses diskutiert. Sodann werden Risiken und Chancen von Entgrenzung beleuchtet. Den Schluss bildet ein Plädoyer für eine Entindividualisierung im Umgang mit Entgrenzungsherausforderungen.

„Obwohl bereits in den 1990er Jahren vorgedacht, hat der Entgrenzungsdiskurs im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und dem damit verbundenen Digitalisierungsschub an Aktualität und Brisanz gewonnen.“

Zu den Autoren:

  • Ronny Jahn, Dr., Soziologe, arbeitet als Supervisor (DGSv), Coach und Organisationsberater und ist Geschäftsführer von Person + Organisation GmbH.
  • Andreas Nolten, Dipl.-Volkswirt, Personalentwickler (MA), Organisationsberater (MA), Senior Berater und Gesellschafter von Person + Organisation GmbH.

📄 7 Seiten | ⏱ ca. 14 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Nach einer kurzen theoretischen Begründung und Beschreibung des Konzeptes der thematischen Grenzen werden die Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zu neun Teams in der Selbstorganisation in großen Wirtschaftsunternehmen dargestellt. Die Grenzen werden als Balanceakte zwischen sachlichen und persönlichen, zwischen trennenden und verbindenden Inhalten sowie zwischen Kommunikation und Metakommunikation verstanden. Aus den Ergebnissen der Untersuchung werden Folgerungen für die Supervision von Teams gezogen.

„Teamarbeit ist ein anspruchsvolles Arbeitsformat und keine Sparmaßnahme, mit der Führungspositionen überflüssig werden, sie muss gepflegt und unterstützt werden, zum Beispiel mit Supervision.“

Zum Autor:

Karl Schattenhofer, Dr. phil., Diplompsychologe, Supervisor (DGSv), Trainer für Gruppendynamik (DGGO), approbierter Psychotherapeut, Mitglied im TOPS München Berlin e.V. Freiberuflich tätig als Supervisor, Coach, Trainer und Organisationsberater.

📄 7 Seiten | ⏱ ca. 14 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Der Text untersucht die strukturellen Grenzen von Partizipation in Organisationen. Auf Basis eines systemtheoretischen Verständnisses von Organisation werden verschiedene Argumente entwickelt, die strukturelle Grenzen für Partizipationsprozesse in Organisationen aufzeigen: die hierarchische Ordnung und Kultur der kaschierten Dominanz, Probleme der kommunikativen Überforderung, die Hürden aufgrund von Arbeitsteilung und Spezialisierung sowie rechtliche Vorgaben.

„Wie Reichenbach darlegt, herrscht in heutigen Organisationen aufgrund des Gleichheitsideals ein starker Druck, asymmetrische Beziehungen und Machtgefälle zu kaschieren.“

Zum Autor:

Philipp Hommelsheim ist Führungskraft im Bundeskriminalamt (BKA), Berater und Supervisor (DSGv).

📄 7 Seiten | ⏱ ca. 14 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Supervision wird häufig in Veränderungsprozessen angefragt. Aufträge enthalten dann latent oder manifest den Wunsch nach Stabilisierung und Orientierung. Für die Beschreibung des Zustandes im Dazwischen, wenn Übergänge begonnen haben, aber noch nicht vollzogen sind, wird der anthropologische Begriff »Liminalität« genutzt. Der Schwellzustand ist mit Ambiguitäten und Desorientierung verbunden.

„Mit liminalen Phasen werden aber nicht nur Unsicherheit und Angst verbunden, sondern auch fruchtbare Zeiten der Kreativität und der Möglichkeiten, da bekannte Strukturen und Regeln nicht mehr gelten und neue noch nicht festgelegt sind.“

Zur Autorin:

Tina Heitmann, M.A., ist Supervisorin (DGSv) in Gütersloh und Bielefeld. Sie lehrt an der Universität Bielefeld im Kernfach Erziehungswissenschaft, sowie im Master Supervision und Beratung und forscht aktuell ethnografisch für ihre Dissertation. Sie ist Co-Host des Podcast »Überblick Supervision«.

📄 6 Seiten | ⏱ ca. 12 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Das psychoanalytische Konzept der Kontaktschranke beschreibt eine psychische Abgrenzungsfunktion zwischen dem Individuum und seiner Umwelt. Diese Funktion kann in unterschiedlicher Qualität wirken, wie an einem Fallbeispiel veranschaulicht wird. Ausgehend von diesem Konzept, wird das Ringen um die Öffnung von Grenzen und ihren Erhalt auch an gesellschaftlichen Phänomenen beschrieben.

„Die Kontaktschranke transformiert also Reize innerer wie äußerer Herkunft. Sie produziert Bedeutung und erzeugt bewusste und unbewusste Bezirke seelischen Lebens.“

Zum Autor:

Martin Teising, Prof. Dr. phil., ist Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Psychoanalytiker. 1994-2012 war er Professor für Psychoanalyse und Gerontopsychiatrie an der University of Applied Sciences in Frankfurt am Main. Er ist ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung; von 2012 bis 2018 war er Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin.

📄 5 Seiten | ⏱ ca. 10 Min. Lesezeit | 8,99 €

Zusammenfassung:

Supervision multiprofessioneller Teams im Gesundheitswesen sieht sich mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Das Beispiel eines multiprofessionellen Teams im Krankenhaus demonstriert, wie der Einsatz von zwei anstelle von einer Supervisorin die Wirksamkeit in großen Gruppen erhöht. Dabei wird erörtert, wie in der Supervision kooperative Barrieren im Sinne der gemeinsamen Aufgabe überwunden werden, ohne persönliche Grenzen der Beteiligten zu verletzen.

„Idealerweise gelingt es in der Supervision, unterschiedliche Denkstile weniger als Begrenzung, sondern vielmehr im Sinne unterschiedlicher Perspektiven als Chance zu begreifen.“

Zur Autorin:

Johanna Ebinger, Dr. med., ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Systemische Supervisorin und Coach (DGSv).

📄 4 Seiten | ⏱ ca. 8 Min. Lesezeit | 8,99 €

Weitere Beiträge dieser Ausgabe:

  • Ronny Jahn & Andreas Nolten: Grenzarbeit und Boundary Management – Eine Gebrauchsanweisung für die Praxis
  • Andreas Wolter im Gespräch mit Ronny Jahn: »Sinnvolle Grenzen schaffen Raum für Engagement und Vertrauen.«
  • Patricia Sanches Lima im Gespräch mit Ronny Jahn: »Es ist wie im Fußball. In Brasilien wird mehr getanzt und weniger begrenzt.«
  • Lisa Himmelsbach: Kontrollieren und Bewerten – Ein Tabu in der Lehrsupervision?

Preis- und Bestellinformationen

Grenzen – Erkennen. Aushandeln. Setzen

43. Jahrgang, 2025, Heft 1
supervision – Mensch. Arbeit. Organisation
ISSN: 1431-7168
72 Seiten, Broschur, 210 x 280 mm
Erschienen: März 2025

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