Coole Chefinnen und Chefs leiten nicht mehr, nein, sie führen! Sie fördern Kreativität und Profitabilität und arbeiten zugleich an einer besseren Welt. So zumindest stellen sie sich selbst dar und beschreiben es Bestseller der Führungsliteratur.

Kleider machen Leute

Während Leiten die Überwachung vorgegebener Aufgaben und Prozesse impliziert, soll Führung vor allem eigenverantwortliches Arbeiten ermöglichen. Der formale steife Business-Anzug scheint dazu weniger geeignet als unkomplizierte Chino und Sneaker. Die Kleiderwahl ist damit nicht zufällig, sondern Ausdruck eines Führungsverständnisses.

Die unangenehme Seite lockeren Outfits von Führungskräften

Das sich in Chino und Sneakern ausdrückende Führungsverständnis ist jedoch unbestimmt und damit alles andere als locker. Führungskräften und MitarbeiterInnen im casual Outfit ist oft nicht klar wo sie sich befinden. Zu Hause, im Urlaub, am See, beim Grillen, in der Auseinandersetzung mit Sachfragen oder gar im Konflikt am Arbeitsplatz?

Chino und Sneaker erschweren das Miteinander am Arbeitsalltag

Freizeitlook im Arbeitsalltag ist Ausdruck zunehmender Entgrenzung von Arbeit und Leben. Verläuft die Zusammenarbeit von Führungskräften und MitarbeiterInnen konfliktlos, mögen Chino und Sneaker das allgemeine Wohlbefinden fördern. Anders, wenn Interessengegensätze deutlich werden und Konflikte auftauchen. Im Freizeitlook sind alle gleich, in realen Machtgefügen und Entscheidungsprozessen nicht.

Mut zu Jackett, Hemd und Lederschuhen

Chino und Sneaker verhalten sich zum »wirklichen« Leben in einer Organisation, wie Schein und Sein. Sie verschleiern reale Machtverhältnisse und erfordern von allen Beteiligten mehr Interpretationsarbeit. Zu klären ist: Wo befindet man sich und worum geht’s? Machen Sie als Führungskraft Ihren MitarbeiterInnen die Arbeit etwas leichter. Tragen Sie Jackett, Hemd und Lederschuhe, sprechen Sie eine klare Sprache und bleiben Sie beim Sie.

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